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Grußwort des Bürgermeisters (22.12.2023)

Grußwort des Bürgermeisters der Gemeinde Kranenburg zu Weihnachten und zum Jahreswechsel

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

die Weihnachtszeit und die Tage bis zum Jahreswechsel stellen einen Moment des Innehaltens im gewohnten Ablauf dar. Es ist immer wieder eine besondere Zeit. Wir machen uns Gedanken über das was war, und über das was kommen könnte. Ein turbulentes und anstrengendes Jahr geht zu Ende. Ich möchte mit diesem Grußwort nur einige Beispiele in Erinnerung rufen.

Leider mussten wir den ersten Jahrestag des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine hinnehmen. Am 24. Februar 2022 begann die Invasion russischer Truppen in die Ukraine. Seitdem dauert der Angriffskrieg Russlands in Europa mit zunehmender Härte und Zerstörung an.

Am 6. Februar 2023 erschütterten mehrere Erdbeben die Region im Südosten der Türkei und in Nordwestsyrien. Millionen Menschen verloren ihr Zuhause, über 120.000 Menschen wurden verletzt, über 57.000 Menschen starben. Die Erdbeben zählen zu den schlimmsten Naturkatastrophen der letzten hundert Jahre. Zehn Monate nach der Erdbebenkatastrophe leben hunderttausende Menschen weiter in Notunterkünften, zum Beispiel in Zelten oder Containerbauten. Nahrung und medizinische Versorgung sind in vielen Regionen knapp. Die Versorgung mit sauberem Wasser ist nach wie vor eine große Herausforderung.

Am 8. September 2023 ereignete sich ein Erdbeben in Marokko, 72 Kilometer südwestlich von Marrakesch. Bei dem stärksten Beben in der Region seit über 100 Jahren kamen 2.900 Menschen ums Leben; 5.600 Menschen wurden verletzt. Tausende Familien haben durch das Erdbeben ihr Zuhause verloren. Viele Kinder, Frauen und Männer harren im Freien aus. Vor allem bei den Menschen im Atlasgebirge wächst die Sorge vor dem Winter; die Temperaturen könnten unter den Gefrierpunkt fallen.

Ferner ist ein weiterer Nahost-Krieg zu nennen. Am 7. Oktober 2023 hat die radikalislamische Hamas vom Gazastreifen aus einen terroristischen Angriff auf Israel ausgeübt. Der Terror der Hamas richtete sich mit Massakern und Raketenangriffen insbesondere und gezielt gegen die israelische Zivilbevölkerung. Israel hat als Reaktion auf die Terrorattacke eine massive Militäroperation gegen den von der Hamas kontrollierten Gazastreifen begonnen. Die Folgen des Terrors der Hamas für Israel, für die palästinensische Zivilbevölkerung, unter der es bereits Tausende Tote gibt, sowie für den Nahen Osten insgesamt sind noch nicht absehbar.

Ein vom Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung (HIIK) im Mai dieses Jahres veröffentlichten Studie verzeichnet weltweit den höchsten Stand mit 216 gewaltsam ausgetragene Konflikte zwischen Staaten, Bevölkerungsgruppen und politischen Gruppen. Die häufigsten Ursachen für gewalttätige Auseinandersetzungen sind laut dem Konfliktbarometer der Kampf um Ressourcen wie Land, Wasser und Bodenschätze sowie ideologische und religiöse Gegensätze. Hinzu kommen beispielsweise Kämpfe um nationale oder regionale Vorherrschaft oder um Autonomie.

Diese Beispiele haben sicherlich auch Auswirkungen auf unsere Leben. Insbesondere stellt uns die Flüchtlingssituation vor großen Herausforderungen, die wir nur gemeinsam lösen können; etwa durch die Zurverfügungstellung von privatem Wohnraum. Es gäbe noch zahlreiche weitere Beispiele in unserem Gemeinwesen, die nach unserer Meinung nicht „rund“ laufen. Schlussendlich sollten wir jedoch angesichts der weltweiten Katastrophen unsere Lebenssituation entsprechend wertschätzen. Vielleicht bietet sich in der Weihnachtszeit die Gelegenheit, in sich zu gehen und abzuwägen, wie gut es uns im Vergleich zu anderen geht, die sogar um ihr Leben bangen müssen.

Die persönliche Bilanz eines Jahres fällt bei jedem Menschen sicherlich sehr unterschiedlich aus. Begegnungen, Erfahrungen, Freude, Glück, und Erlebnisse mischen sich mit Kummer, Verbitterung, Enttäuschung und nicht selten auch Trauer. In dieser Rückschau geht es nicht um das einzelne Ereignis, es geht ums Ganze, um das Leben selbst und es geht um Hoffnung. So sind die Tage rund um Weihnachten und um den Jahreswechsel ganz besondere Zeiten, die wir hoffentlich genießen können. Der Alltag macht mal Pause, die Familie, Freunde, Musik, Glaube, Geschichten, Gemeinsamkeit, Friedlichkeit und Zufriedenheit treten in den Vordergrund. Alle machen dabei mit, es stiftet Verbundenheit und Gemeinsinn. 

Genau diesen Gemeinsinn, die Solidarität und die persönliche Bereitschaft zum Mitmachen brauchen wir, um die gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen lösen und die zu bewältigenden öffentlichen Aufgaben erfüllen zu können. So wäre es erfreulich, wenn uns das Besondere der Weihnachtszeit auch weiterhin im Alltag begleiten könnte.

Ich möchte es nicht versäumen, ein ganz herzliches „Dankeschön" allen Bürgerinnen und Bürgern zu sagen, die sich in Vereinen, den Feuerwehren, im sozialen, kulturellen und kirchlichen Bereich mit großem ehrenamtlichem Engagement für andere einsetzen. Vielen Dank für Ihren unermüdlichen Einsatz zum Wohle unserer Gesellschaft. Auch möchte ich mich bei allen unauffällig schaffenden Bürgerinnen und Bürgern für ihren Einsatz danken, die wie selbstverständlich für ihre Mitmenschen, Familienangehörigen oder Nachbarn „einfach da“ sind.

Zum Schluss meiner Grußworte lade ich Sie herzlich zu der traditionellen Neujahrswanderung der Gemeinde Kranenburg ein. Die Neujahrwanderung findet zum 30. Mal statt. Wir treffen uns am Sonntag, 14. Januar 2024 an der Jugendtagungsstätte Wolfsberg in Nütterden. Die Wanderung startet um 10:30 Uhr. Es sind noch Eintrittskarten für die sich anschließende Kaffeetafel mit Ehrung verdienter Bürgerinnen und Bürger in der Feierhalle am Wolfsberg beim Tourist Info Center im alten Bahnhof in Kranenburg verfügbar.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien von Herzen eine gesegnete Weihnacht, einen fröhlichen Jahreswechsel und ein glückliches, gesundes und friedvolles neues Jahr 2024.

Ihr Ferdi Böhmer